Unter dem Einfluss sehr milder Wetterlagen kam es teilweise zu frühen Erstbeobachtungen. Als erste Heimkehrer gemeldet wurden Austernfischer (18.2. Hahnöfer Nebenelbe und Mühlenberger Loch), Rothalstaucher (25.2., bereits als balzendes Paar an den Timmerhorner Teichen/OD!), Sandregenpfeifer (21.2.), Schwarzkehlchen (außerhalb des Moorgürtels mit gelegentlichen Überwinterungen am 8.2. Wedeler Marsch/PI, 15.2. Gut Moor), Schwarzkopfmöwe (abgesehen von vereinzelten Winternachweisen ab 26.2. in der Wedeler Marsch/PI), Singdrossel (13.2. Duvenstedter Brook), Uferschnepfe (26.2. Wedeler Marsch/PI), Weißstorch (11.2. bei Wulksfelde/OD) und Zwergmöwe (15.2. 2 Ind. bei Lühe/STD).

Derweil ließen sich für verschiedene Standvogelarten bereits Bruthinweise dokumentieren. Am 22.2. beschäftigen sich am Bramfelder See 20 Graureiher-Paare mit dem Nestbau, während sich am Gut Wendlohe 24 Vögel in der Nachbarschaft einer Kolonie aufhielten. Der Kolkrabe setzt offenbar seine langsame Besiedlung größerer Grünanlagen in Hamburg fort: Im Hirschpark konnte das aus den Vorjahren bekannte Vorkommen am 12.2. bestätigt werden, für den Volkspark liegen erstmals mehrere Brutzeitnachweise sowie eine Feststellung eines Paares mit Nistmaterial vom 12.2. vor. In der Nachbarschaft häufen sich inzwischen auch die Meldungen von Mandarinenten: Drei Vögel, darunter ein balzendes Paar, halten sich regelmäßig an einem Rückhaltebecken in Lurup auf. Für den Mittelspecht gelangen Nachweise balzender Vögel nicht nur im Oberalsterraum und in den Elbparks, sondern auch in Niendorfer Gehege und - ganz besonders überraschend - im Moorgürtel südlich der Elbe, von wo bisher noch keinerlei Vorkommen bekannt ist. Schleiereulen sind nach mehreren Kältewintern sehr, sehr selten geworden. Aus dem Hamburger Raum liegt aktuell nur eine einzige Feststellung aus Klein-Hansdorf/OD vor. Balzende Waldohreulen wurden aus Neuengamme (23.2.), Eschdeich/PI (25.2.) sowie bei Nienwohld/OD (23.2.) gemeldet.

Ansonsten werden die Meldungen aus dem Februar noch durch das Rastgeschehen dominiert. Auffallend waren dabei die großen Ansammlungen von Höckerschwänen (bis zu 185 Ind. Winsener Marsch/PI) und Singschwan (9.2. 94 Ind. Winsener Marsch/WL). Die größte Ansammlung von rastenden Blässgänsen wurde für den Bishorster Sand/PI (17.2.) gemeldet. An der Unterelbe stellten sich neue Rastmaxima für die Brandgans ein, als am 18.2. zwischen Hahnöfersand/STD und Mühlenberger Loch insgesamt mehr als 4.400 Vögel rasteten. Große Trupps von Graugänsen rasteten teilweise auch abseits des Elbtals auf der Geest: Am 10.2. hielten sich 750 Vögel am Rande des Nienwohlder Moores/OD auf, am 16.2. wurden 600 Graugänse südlich des Butterbargsmoores/PI nachgewiesen. Neben auffallend vielen Zugbeobachtungen gelangen auch Feststellungen beachtlicher Rastansammlungen für die Saatgans (1.200 Ind. am 9.2. in der Winsener Marsch/WL, 460 Ind. südlich Hammoor/OD). Aus den Unterelbemarschen wurden maximal 10.000 Weißwangengänse gemeldt (17.2. Twielenflether Sand/PI). Seltenere Gänsearten waren Ringelgans (8.2. 6 Ind. Wedeler Marsch/PI), Rothalsgans (8.-10.2. Wedeler Marsch/PI sowie 4.2. erstmals überhaupt (?) auf den Finkenwerder Westerweiden) und Zwerggans (17.2. 2 Vögel Pinnaumündung/PI). Unter den Enten gehörten Bergente (Öjendorfer See, Norderelbe), Eisente (Kalte Hofe) und Samtente (Kiesgrube Appen-Etz/PI) zu den Besonderheiten. Eher typisch waren in Erwartung des wandernden Stints die Ansammlungen von Kormoranen an der Oberelbe (21.2. 313 Ind. Zollenspieker Vorland, 22.2. 289 Ind. Geesthacht/RZ). Bereits seit Jahrzehnten gelangen immer mal wieder winterliche Nachweise von Wasserrallen vom Außenmühlenteich in Harburg (2.2.). Unter den Limikolen setzte witterungsbedingt insbesondere für den Kiebitz der Heimzug früh und stark ausgeprägt ein. So kam es insbesondere am 19.2. zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich großen Ansammlungen von 1.600 Vögeln in der Wedeler Marsch/PI bzw. 1.700 Vögeln südlich von Marschacht/WL. Erwähnenswert sind auch 18 rastende Bekassinen am 28.2. sowie eine Zwergschnepfe (27./28.2.), jeweils aus der Wedeler Marsch/PI. Auffällig sind in diesem Monat verschiedene Nachweise von Heringsmöwen abseits des Elbtals (Stellmoorer Tunneltal, Rahlstedt, Müllverbrennungsanlage Stellingen). Vom Fischmarkt wurden bis zu elf Steppenmöwen gemeldet (9.2.). Aus der Altmarsch im Bereich Neuendeich/PI bzw. Hetlinger Neuer Koog/PI/PI liegen zwei Feststellungen von winterlichen Hohltauben-Trupps vor (1.2.11 Ind., 25.2. 20 Ind.).

Unter den rastenden Singvögeln sind beispielsweise zwei Nachweise von vier Bachstelzen aus den Unterelbemarschen (16.2. Hetlinger Schanzsand/PI, 23.2. Wedeler Marsch/PI) hervorzuheben, die vermutlich dieselben in diesem Raum überwinternden Vögel betrafen. In der Winsener Marsch/WL rasteten sowohl Bluthänflinge (9.2. 45 Ind.) als auch Berghänflinge (maximal 10.2. 25 Ind.). Die im Rahmen des sehr stark ausgeprägten winterlichen Einfluges aktuell größten gemeldeten Ansammlungen von Fichtenkreuzschnäbeln beliefen sich auf 50 Vögel (2.2. Wohldorfer Wald) bzw. 95 Vögel (23.2. Sandbargsmoor/PI; jeweils auf Lärchen). Eine große Besonderheit in der Avifauna Hamburgs stellen die in der großflächigen Ruderalflora der Spülfelder überwinternden Trupps des Girlitzes dar, die aktuell durch den Nachweis von 60 Vögeln am 27.2. am Mühlensand eine Bestätigung fanden. Inzwischen ebenfalls sehr selten gemeldet werden größere Schlafplatz-Gemeinschaften für den Grünfink. Am 13.2. fanden sich in diesem Zusammenhang immerhin 200 Vögel im Neuen Botanischen Garten ein. Dort hielten sich auch die größten gemeldeten Trupps von Seidenschwänzen auf (jeweils 50 Ind. am 7.2. bzw. 16.2.). Als Rastansammlung erwähnenswert ist auch der Nachweis von 95 Wiesenpiepern aus Neuland bereits am 5.2. und damit vor Beginn der milden Wetterphase. Nur ganz vereinzelt im Winter finden sich Sommergoldhähnchen (4.2. Holmer Sandberge/PI) und Zilpzalp (Jenfeld, Eppendorf/Winterhude, St. Pauli, Bishorster Vorland, in Nienstedten am 28.2. sogar mit Gesang) ein.

Der Vogelzug trat vor allem am 25.2. mit einem starken Auftreten des Kranichs in Erscheinung. Dabei wurden über 4.300 Vögel gemeldet, vor allem östlich von Hamburg und allein über der Winsener Marsch/WL 3.000 Vögel. An diesem Tag zogen auch Mäusebussarde verstärkt durch, wie durch den Nachweis von 13 Vögeln dokumentiert werden konnte, die innerhalb einer Stunde über der Mellingburger Schleife in östliche Richtung zogen.

Einzige durch eine ausführlichere Dokumentation zu belegende Beobachtung einer seltenen Vogelart waren zwei weitere Kiefernkreuzschnäbel, die im Zuge des in dieser Dimension wohl noch nie dokumentierten Einfluges im Winter 2013/2014 in den Holmer Sandbergen/PI beobachtet wurden. Zu den Parkvögeln gehörten zwei Rostgänse, die am 17.2. für das Jenfeld/Tonndorf gemeldet wurden.

Alexander Mitschke