Vieth, Harald (2011): Hamburger Sehenswürdigkeiten: Bäume. - Hamburg (Selbstverlag ISBN 978-300-031015-7; bitte Direktbezug, bei Wunsch auch mit Widmung vom Autor: Harald Vieth, Hallerstr. 8 (II), 20146 Hamburg, Tel. 040 / 45 21 09, Fax 040 / 45 03 94 76 www.viethverlag.de). 208 S., 178 Farbfotos. Hardcover, Fadenheftung, 24,5 x 18 cm, 19,95 € (bei Postversand plus 2.- €)
Zu diesem reichhaltig farbig bebilderten Band gibt es bereits zwei erfolgreiche – doch derzeit leider vergriffene – Vorläufer vom selben Autor. Harald Vieth stellt diesmal besondere Arten oder markante Exemplare von Hamburger Bäumen vor, welche in den ersten beiden Bänden noch nicht gezeigt wurden. Etliche der 13 Rundgänge führen in Gegenden Hamburgs, deren Bäume in Band 1 & 2 noch nicht vorgestellt wurden. So lernt der Leser Hamburgs Baumvielfalt kennen, z.B. im Amsinck- und Reemtsma-Park, im Eppendorfer- und Wohlers Park, in der Parkanlage Grindelberg oder auf dem Gelände der Universitätsklinik Eppendorf. Zwölf der insgesamt 13 Rundgänge liegen in der Westhälfte Hamburgs; doch beschäftigt sich ein ausführliches Kapitel des Spezialisten Dr. G. Mackenthun mit zwölf verschiedenen Ulmen-Arten in ganz Hamburg und J. Senkpiel beschreibt erstmals ausführlich markante Bäume im Südteil Hamburgs, in Harburg.
Zusätzliche Kapitel stellen „liebestolle Bäume“ (zusammengewachsene Doppelexemplare) oder „Überwallungen“ vor, also Bäume die Schilder, Zäune oder Mauern “verschlungen“/überwachsen haben. Überraschend sind auch die Beiträge über einige Individualisten, wie z.B. den ältesten Bergahorn Hamburgs (im Hirschpark) oder die ‚Apfelplantage’ von Günter Ansorge vor den Toren Hamburgs in Norderstedt mit je ca. 100 verschiedenen Apfelsorten auf lediglich zwei Bäumen.
Sehr positiv ist wiederum zu bewerten, dass zu jedem Rundgang oder Einzelbaum öffentliche Verkehrsmittel genannt werden. Das ausführliche Vorwort mit den vielen richtigen Empfehlungen zum Schutz der Umwelt – geschrieben lange vor dem GAU in Japan-Fukushima z.B. mit der Forderung eines „ganz schnellen Ausstiegs aus der Atomwirtschaft“ – sollte Pflichtlektüre für alle Politiker werden. Dies gilt leider auch für das traurige Kapitel (S. 17-19) über die viel zu vielen Baum-Fällungen und zu wenigen Neupflanzungen in Hamburg.
(Rezensionen zu Band 1 & 2 siehe „hab“ Band 28, 1996: S. 228; „hab“ Band 32, 2003: S. 237)
Jörg Wittenberg