Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
Männchen Prachtkleid
12.06.2012 Neu Wulmstorf Andreas Giesenberg |
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 115 Reviere | Besiedelte TK4 | 42 (53%) |
Bestand in Hamburg | 45 Reviere | Besiedelte km² in HH | 36 (5%) |
Dichte insgesamt | 0,05 Rev./km² | Trend | abnehmend |
Dichte in Hamburg | 0,06 Rev./km² | Gefährdung | RL HH V, NI 3 |
Charakteristik
Der Flussregenpfeifer besiedelt vegetationsarme Pionierstandorte und ist daher zu häufigen Brutortswechseln gezwungen.
Verbreitung
Verbreitungsschwerpunkte bestehen vor allem im Stromspaltungsgebiet mit seinen Spülfeldern. Daneben fällt ein geschlossenes Vorkommen in den Baumschulgebieten des Kreises Pinneberg auf. Abgesehen davon ist der Flussregenpfeifer lückenhaft im gesamten Berichtsgebiet verbreitet.
Lebensraum
Die Art besiedelt neben den Spülfeldern des Hafens vor allem Renaturierungsflächen in Hochmooren, Kies- und Sandgruben, sandige Baumschulflächen und größere Baustellen.
Bestandstrend
Zur Zeit intensiver Spültätigkeiten an der Unterelbe und im Hamburger Hafen lag der Bestand des Flussregenpfeifers deutlich höher als heute: Streese (1965) schätzte für 1932-34 mindestens 80 RP zwischen Pagensand und dem Hamburger Hafen, Hennings (1933) nahm allein für Wilhelmsburg 30 RP an. In den letzten Jahren hat die Umstellung zur trockenen Schlickdeponierung viele Vorkommen im Hafen verschwinden lassen.
Anmerkungen
Der Flussregenpfeifer ist im Hamburger Raum vollkommen abhängig von künstlichen Lebensräumen nach menschlichen Eingriffen in die Landschaft. Natürliche Lebensräume entlang der Elbe sind lange zerstört.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Der Flußregenpfeifer besiedelt Pionierstandorte und wechselt die Brutplätze häufig kurzfristig. Derzeit liegt der Verbreitungsschwerpunkt in Hamburg auf den Spülflächen von Altenwerder und Moorburg. Ähnliche Lebensräume werden auch in Francop, am Dradenauhafen und in Moorfleet besiedelt. In Wilhelmsburg und dem Hafen ist die Art derzeit nur in geringem Maße Brutvogel, während vor allem die Großbaustelle Neu-Allermöhe vorübergehend größere Bedeutung hat. Auf der Geest sind aktuell Brutvorkommen in den Kiesgruben von Lürade sowie entlang der Wedeler Au und im Schnaakenmoor, in der Hummelsbütteler Feldmark, am Wohldorfer Graben und auf dem Höltigbaum bekannt.
Insgesamt ergibt sich ein Bestand von 45 BP (36 BP im Elbtal und 9 BP auf der Geest) mit einer Rasterfrequenz von 4,2 %. Maximal wurden 4 BP/km2 in Altenwerder nachgewiesen.
Lebensraum
Brutplätze auf naturnahen Standorten im Bereich einer dynamischen Flußlandschaft mit Sand- und Kiesbänken existieren in Hamburg nicht. Der Flußregenpfeifer besiedelt Sekundärstandorte entweder infolge von Biotoppflege-Maßnahmen (Wedeler Au, Mülldeponie Georgswerder) oder auf Baustellen bzw. nassen Spülfeldern. Auch wenn gelegentlich Bruten abseits des Wassers auf trockenen Sandflächen nachgewiesen wurden, sind die letzten Hafenbrachen z.B. auf der Hohen Schaar trotz teilweise schütterer Vegetation offenbar als Brutplatz nicht geeignet.
Bestandsentwicklung
LIEHR (in GARTHE 1996) schätzt den Brutbestand des Flußregenpfeifers in Hamburg für den Beginn der 1990er Jahre auf 35-45 BP, was dem Ergebnis der aktuellen Atlaskartierung gut entspricht. Er geht für die letzten Jahrzehnte insgesamt von einem leichten Bestandsanstieg aus.
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
45 BP | 0,1 BP/km² | 4,2 % | 32 |