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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

kein Geschlechtsdimorphismus

adult

 

 

20.05.2007

NeusiedlerSee

Hans-Hermann Harms

Jahresrhythmus des Gelbspötter (R. Mulsow 2024)

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

Bestand insgesamt 2.300 Reviere Besiedelte TK4 78 (98%)
Bestand in Hamburg 850 Reviere Besiedelte km² in HH 336 (49%)
Dichte insgesamt 0,9 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 1,1 Rev./km² Gefährdung RL HH 3


Charakteristik
Der Gelbspötter ist ein Mitte Mai eintreffender Bewohner dichter Gebüsche.

Verbreitung
Die Art erreicht ihre höchsten Dichten im Elbtal bei Hamburg, vor allem im Alten Land, Finkenwerder, Wilhelmsburg, Neuland und den Vier- und Marschlanden. Daneben ist auch die Stader Geest dichter besiedelt. Aus dem Inneren der Stadt ist der Gelbspötter weitgehend verschwunden.

Lebensraum
Im Hamburger Raum brütet der Gelbspötter vor allem in verwilderten Gärten und gebüschreichen Randstrukturen der Straßendörfer im Elbtal. Dichtes Gebüsch wird auch entlang von Wegen oder in Knicks auf der Geest bevorzugt.

Bestandstrend
Im frühen 20. Jahrhundert war der Gelbspötter in den Gärten und Parks Hamburgs verbreitet und galt als „stellenweise recht häufig“ (Dietrich 1928). Im Stadtgebiet hat die Art in den letzten 40-50 Jahren etwa 30% ihres Brutgebietes aufgegeben (Mitschke & Baumung 2001), was auch durch Ergebnisse aus der Stadtkorridorkartierung bestätigt wird (1982/83 65 RP, 1997-2000 6 RP, 2007/08 7 RP, Mitschke 2009). Dagegen scheint der Bestand im schleswig-holsteinischen Umland in den letzten 20-25 Jahren weitgehend stabil geblieben zu sein (1985-1994 1.200 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 1.100 RP).

Anmerkungen
Der Strukturwandel von Nutz- zu Ziergärten in Kleingärten und Gartenstadt hat zur Verdrängung des Gelbspötters aus der Stadt beigetragen.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Verbreitung des Gelbspötters konzentriert sich auf das Elbtal, wo die Art vor allem im Alten Land (150 Rev.), Wilhelmsburg und Neuland/Gut Moor (100 Rev.) sowie im Südosten Hamburgs von der Boberger Niederung bis in Teile der Vier- und Marschlande (340 Rev.) gehäuft vorkommt. Auf der Geest lassen sich nur vereinzelte Schwerpunkte erkennen: Rissen-Sülldorfer Feldmark mit Klövensteen (30 Rev.), Kollauniederung mit Niendorfer Gehege (20 Rev.), Hummelsbütteler Feldmark (15 Rev.), Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt und Duvenstedter Brook (30 Rev.) sowie der nordöstliche Stadtrand von Volksdorf bis zum Höltigbaum (25 BP). Im inneren Stadtgebiet sind während der Kartierperiode nur ganz vereinzelte Vorkommen im Stadtpark, in Hammerbrook, Eilbek, Bramfeld (Osterbek) und Dulsberg (Seebek) festgestellt worden.
Der Brutbestand in Hamburg beträgt insgesamt 820 BP, was einer mittleren Dichte von 1,1 BP/100 ha entspricht. Die Rasterfrequenz des Gelbspötters liegt bei 41,3 %. Maximale Dichten pro km2 liegen bei 10 BP (Neuland, Kirchwerder/Krauel), auf Probeflächen wurden maximale Dichten von 1,86 BP/10 ha (PF 30,0 ha, Ochsenwerder) bzw. 1,94 BP/10 ha (PF 30,9 ha, Kirchwerder Wiesen) erreicht.

Lebensraum
Der Gelbspötter ist eine wärmeliebende Art, die Gehölze mit einer gut ausgeprägten oberen Strauchschicht bevorzugt, die von einer Baumschicht bedeckt sind, ohne daß die Standorte zu schattig werden (FERRY & FAIVRE in GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1991). Diese Ansprüche sind offenbar im Alten Land mit seinen Straßendörfern und Randstrukturen der Obstbaugebiete am besten erfüllt. Auch in weiten Teilen der Vier- und Marschlande ist der Gelbspötter ein typischer Dorfvogel. Auf der Geest werden fast ausschließlich die Knicks der verbliebenen Feldmarken besiedelt, während Vorkommen in der Gartenstadt, in Kleingärten oder in Parks kaum noch existieren. Nur ganz gelegentlich brüten einzelne Paare in verwilderten Hinterhöfen oder in Ufernähe der städtischen Kleingewässer. 

Bestandsentwicklung
Der Gelbspötter hat innerhalb der letzten Jahrzehnte drastische Bestandseinbußen im Stadtbereich erfahren. Ehemals war die Art bis in die City in kleinen Grünanlagen, über große Teile der Wohnblockzone und der Gartenstadt verbreitet. Aus den Wallanlagen und dem Alten Botanischen Garten verschwand der Gelbspötter erst Anfang der 1990er Jahre. Seit 1960 ist die Art aus rund 30 % ihres ehemaligen Verbreitungsgebietes verschwunden. 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
820 BP 1,1 BP/km² 41,3 % 315