Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
Mänchen adult
28.03.2015 NSG Finkenwerder Süderelbe Andreas Giesenberg |
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 540 Reviere | Besiedelte TK4 | 56 (70%) |
Bestand in Hamburg | 270 Reviere | Besiedelte km² in HH | 74 (10%) |
Dichte insgesamt | 0,2 Rev./km² | Trend | zunehmend |
Dichte in Hamburg | 0,4 Rev./km² | Gefährdung | - |
Charakteristik
Im 19. Jahrhundert als Brutvogel ausgerottet, stammen sämtliche heutigen Brutvorkommen der Graugans wohl ursprünglich von Aussetzungen ab.
Verbreitung
Verbreitungsschwerpunkte zeigt die Art im Umfeld der Alster, in Teilen der Vier- und Marschlande sowie in der Haseldorfer Marsch. Im Elbtal, entlang der Alster mit ihren Nebenflüssen sowie in Stormarn ist die Verbreitung recht flächenhaft, Verbreitungslücken existieren in gewässerarmen Teilen des Kreises Pinneberg sowie auf der Geest südlich des Sachsenwaldes.
Lebensraum
Graugänse brüten meist sicher vor Bodenfeinden auf Inseln. Wasserflächen dienen als Ruhezone. Zur Nahrungssuche benötigen die Vögel Rasen- oder Grasflächen, wobei nach dem Schlupf der Jungen teilweise kilometerweite Wanderungen zwischen Brut- und Aufzuchtort unternommen werden.
Bestandstrend
Ende der 1990er Jahre wurde der Bestand in Hamburg noch auf 144 Brutpaare geschätzt (Mitschke & Baumung 2001). Seitdem haben die Bestände sowohl in der Stadt als auch im Umland deutlich zugenommen.
Anmerkungen
Aufgrund umfangreicher Farbberingung sind auch für die im inneren Stadtgebiet brütenden Graugänse weiträumige Zug- und Austauschbewegungen bekannt. Eine Vermischung von Stadtvögeln mit Wildvögeln aus Norddeutschland bzw. benachbarten Ländern kommt regelmäßig vor.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Die Brutpopulation der Graugans in Hamburg stammt ursprünglich aus Wasservogelhaltungen. Größere Brutplätze im Stadtbereich sind Eppendorfer Moor, Ohlsdorfer Friedhof (6 BP, 26 Jv., Zahlen jeweils aus 2000) und Bramfelder See (7 BP, 39 Jv.). An der Außenalster selbst liegen keine Brutplätze, sie ist aber ein bevorzugtes Führungsgewässer, auf das die Familien vor allem aus dem Eppendorfer Moor hin abwandern (19 BP, 87 Jv.). Einzelne Bruten finden vermutlich aber auch in Parks und Gärten an der Alster sowie auf den in die Außenalster einmündenden Kanälen und Flußläufen statt. Kleinere, häufig nur sporadisch besetzte Brutplätze in der Stadt sind außerdem „Von Eicken-Park“, Freibad Ohlsdorf, die Alster von Klein Borstel bis Wellingsbüttel, das Rückhaltebecken Blakshörn/Berne, der Stadtpark und die Pohlmannteiche in Farmsen.
Außerhalb der dicht bebauten Stadtlandschaft hat sich eine große Kolonie seit den 1960er Jahren am östlichen Stadtrand am Öjendorfer See/Friedhof entwickelt (19 BP, 91 Jv.). Weitere Brutplätze bestehen im Duvenstedter Brook (15 BP, 73 Jv.) sowie in den Vierlanden auf der Hohen Reit/Gooseelbe (16 BP, 91 Jv.) und an den Kirchwerder Angelteichen (21 BP, 77 Jv.). Daneben existieren eine Reihe Brutplätze, die z.T. erst in jüngerer Zeit besetzt wurden: Stellmoorer Tunneltal, Stapelfelder Moor, Carls-, Riepenburg-, Kiebitz- und Borghorster Brack, Autobahnkreuz Süd, NSG Rhee, Kalte Hofe, Alte Süderelbe. Im Jahr 2000 setzte sich der Bestand aus 144 erfolgreichen Brutpaare mit 635 Jungen sowie einem Nichtbrüterbestand um 450 Exemplare zusammen.
Lebensraum
Nester der Graugans finden sich an stehenden oder langsam fließenden Gewässern außerhalb des Tidebereichs. Die Herkunft der zahlreichen Familien auf Außen- und Binnenalster ist teilweise unklar. Bruten im Innenstadtbereich finden vermutlich weitgehend auf größeren Villengrundstücken entlang der Alster und ihrer Kanäle statt. Gerne werden auch Friedhöfe (Ohlsdorf, Öjendorf) als Brutplatz genutzt, da hier die Störungsrate geringer ist als in anderen Grünanlagen (Hunde sind nicht erlaubt!). Besonders Gewässer, in denen Inseln ungestörte Brutplätze versprechen, werden besiedelt. In der Umgebung der Brutgewässer ist meist kurzrasiges Grasland zur Nahrungssuche vorhanden (Kreutzkamp 1996).
Bestandsentwicklung
Der Graugansbestand in Hamburg hat als Folge von Aussetzungen seit Beginn der 1980er Jahre kontinuierlich zugenommen (Kreutzkamp 1996). In den 1950er und 1960er Jahren wurden Grauganspaare aus Wasservogelhaltungen in einigen städtischen Parks mit geeigneten Gewässern freifliegend ausgesetzt. Das Brüten in freier Umgebung begann zunächst nur zögernd. Auch außerhalb der Stadt entstanden im Laufe der Jahre kleinere und größere Ansiedlungen, die zumindest teilweise ebenfalls auf Aussetzungen zurückgehen. Erst Mitte der 1980er Jahre war eine erkennbare Zunahme in Stadt und Umland zu verzeichnen, welche sich Ende der 1990er Jahre durch Zuwächse an bevorzugten Gewässern und durch weitere Neugründungen von Brutplätzen erheblich verstärkte (Kreutzkamp 1996). 1999 wurde der Bestand an den Kirchwerder Angelteichen durch Anstechen der Eier bekämpft, weil durch den Nährstoffeintrag über den Gänsekot Sauerstoffzehrung und ein Absterben der Fischbestände befürchtet wurde.
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
144 BP | 0,2 BP/km² | 5,5 % | 42 |