Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
23.11.2016 Norddeich Andreas Giesenberg |
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 33 Reviere | Besiedelte TK4 | 15 (19%) |
Bestand in Hamburg | 1 Reviere | Besiedelte km² in HH | 1 (0,1%) |
Dichte insgesamt | 0,01 Rev./km² | Trend | abnehmend |
Dichte in Hamburg | 0,0 Rev./km² | Gefährdung | RL HH 2, NI 2, SH 3 |
Charakteristik
Der Große Brachvogel ist ein seltener Brutvogel im Feuchtgrünland.
Verbreitung
Vorkommen finden sich vor allem noch im Umfeld des Himmelmoores sowie in der Oberalsterniederung. Aus den Geestrandmooren bei Buxtehude, aus Neuland, der Seeveniederung und aus den südöstlichen Vier- und Marschlanden liegen nur noch vereinzelte und nicht alljährliche Nachweise vor. Auch der Duvenstedter Brook ist nicht mehr regelmäßig besiedelt.
Lebensraum
Große Brachvögel brüten vor allem im Grün- und seltener auch im Ackerland, wobei eine großflächige Kulturlandschaft mit hoher Bodenfeuchte bevorzugt wird. Moorbrutplätze existieren kaum noch.
Bestandstrend
Für das Berichtsgebiet wird bis Mitte der 1980er Jahre ein ansteigender Bestand angenommen (1930 15-20 RP, 1950 25-35 RP, 1967-69 38-39 RP, 1984 55 RP; Klemp & Helm in Garthe 1996), bevor spätestens Mitte der 1990er Jahre ein allgemeiner Rückgang einsetzte. In Hamburg betrug der Bestand um 1950 noch 8 RP (davon 5 im Duvenstedter Brook), war aber schon Anfang der 1990er Jahre bis auf sporadische Einzelnachweise erloschen.
Anmerkungen
Große Brachvögel können viele Jahre an Brutgebieten festhalten, in denen aufgrund von Lebensraumveränderungen kaum noch erfolgreiche Bruten möglich sind. Entsprechende Reviere verwaisen erst mit dem Tod der Altvögel.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Der Große Brachvogel brütet nicht regelmäßig in Hamburg. In den letzten Jahren wurden mehrfach einzelne Paare mit Balzverhalten in Altengamme beobachtet, ein Brutnachweis gelang aber nicht. Anfang der 1990er Jahre kam es kurzfristig zu einer Ansiedlung in der Rissen-Sülldorfer Feldmark, die nach erfolglosen Brutversuchen inzwischen wieder erloschen ist. Weitere ehemalige Brutplätze lagen im Schnaakenmoor, in den Süderelbemooren (angrenzend an ein regelmäßig besetztes Brutgebiet im Rübker Moor/STD), auf den Westerweiden und im Duvenstedter Brook. Der Große Brachvogel war in den letzten vier Jahrzehnten immer ein seltener Brutvogel Hamburgs und erreichte lediglich in den 50er Jahren mit 8 BP einen etwas höheren Bestand (KLEMP & HELM in GARTHE 1996).