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24.05.2007

Neusiedler See

Hans-Hermann Harms

 

Die Haubenlerche zählt inzwischen nicht mehr zu den Brutvögeln von Hamburg.


Auszug aus dem Ornithologischen Jahresbericht 2007 - 2011 für das Hamburger Berichtsgebiet
(B.Kondziella, S.Baumung, J.Hartmann, 
Hamburger avifaun. Beitr. 41, 2013: 63 - 156)

Aus dem letzten bekannten Brutgebiet im Neubaugebiet Neuallermöhe wurde die Art zuletzt 2008 gemeldet, mindestens bis 2007 bestand noch 1 Revier. Seitdem tritt die Art im Berichtsgebiet nur noch sehr selten und nur im Winter auf.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Einziges noch regelmäßig besetztes Brutgebiet der Haubenlerche ist gegenwärtig das Neubaugebiet „Neu-Allermöhe“, wo Ende der 1990er Jahre zwischen 2 und 4 Paare vorkamen. Sporadisch wurden in dieser Zeit außerdem einzelne Sichtbeobachtungen beim Bahnhof Neugraben (1998) bekannt. Der aktuelle Bestand der Haubenlerche in Hamburg liegt bei 5 Paaren.

Lebensraum
Besiedelt werden Neubaugebiete mit noch schütterer Vegetation und halboffener Struktur. In Neu-Allermöhe bildet dabei ein weitläufiges Schulgelände mit Sportanlagen den Siedlungsschwerpunkt. Ehemals regelmäßig besetzte Brutgebiete entlang der Bahnlinien sind nur noch in Neugraben sporadisch besetzt, wo neben dem Bahngelände sandige Ackerflächen am Geestrand und Gewerbebauten mit Flachdächern (Supermarkt, Baumärkte) genutzt werden.

Bestandsentwicklung
Der Arealschwund der Haubenlerche seit Anfang der 1960er Jahre beträgt fast 100 %. Nicht alle in der Karte der ehemaligen Brutverbreitung dargestellten Gebiete waren gleichzeitig besetzt. Auf der anderen Seite sind auch aus einigen Teilflächen bis zu 4 Paare gemeldet worden. Insgesamt dürfte der Bestand der Haubenlerche in Hamburg zu seinem Höhepunkt Ende der 1960er Jahre mindestens 250-300 Paare betragen haben. Dabei war das Stadtgebiet nördlich der Elbe bis in Citynähe flächig besiedelt, ebenso der Raum Bergedorf, Neugraben-Hausbruch und Harburg. Verbreitungslücken gab es in den Walddörfern, dem Hamburger Westen, dem Süderelberaum und den Vier- und Marschlanden. Auch der Hamburger Hafen war kaum besiedelt. Der Bestandsrückgang der Haubenlerche ist ein für weite Teile West- und Mitteleuropas bekanntes Phänomen (ZANG & SÜDBECK 2000) und hat im Anschluß an einen Bestandsaufschwung in der Nachkriegszeit (Trümmergrundstücke und zahlreiche Brachen) begonnen mit der zunehmenden Bebauung letzter Freiflächen im Stadtgebiet, mit der Umwandlung von Kopfsteinpflaster- in Asphaltstraßen und mit einer durchgehenden Begrünung von Freiflächen, verstärkt durch den ansteigenden Eutrophierungsgrad. Daneben ist der gestiegene Prädationsdruck auf diesen Bodenbrüter, in der Stadt vor allem durch freilaufende Hunde und Katzen, eine wichtige Rückgangsursache. Große Neubauvorhaben in den 1960er und 1970er Jahren mit dem vorübergehenden Angebot von offenen oder nur schütter bewachsenen Flächen boten der Art einen „Ausweg auf Zeit“. Inzwischen sind diese Großprojekte weitgehend abgeschlossen und die ehemaligen Brutgebiete bepflanzt und im Freizeitbetrieb intensiv genutzt. Das kleine Brutvorkommen in Hamburgs letzten Großbauprojekt „Neu-Allermöhe“ ist inzwischen isoliert von anderen Vorkommen und hat keine Aussicht auf dauerhafte Existenz. Auch im Umland (Wedel/PI, Norderstedt/SE) sind die Bestände inzwischen weitgehend zusammengebrochen. Die Haubenlerche wird daher als Brutvogel aus Hamburg in absehbarer Zeit verschwinden.

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
6 BP 0,0 BP/km² 0,8 % 6