Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
14.06.2015 Steller See Andreas Giesenberg |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Status
häufiger Brutvogel, mittelhäufiger Durchzügler, mittelhäufiger Wintergast
Brut
Erste Gesangsaktivitäten sind vereinzelt im Januar, in überdurchschnittlich warmen Novembern und Dezembern auch schon eher zu beobachten, gefolgt von einer deutlichen Zunahme ab Mitte Februar.
10.01.2012 | 1 Sg. | Junkernfeldsee/WL | V. DIERSCHKE | |||
03.01.2014 | 1 Sg. | Bahrenfeld | G. TEENCK | |||
07.01.2014 | 1 Sg. | Eidelstedt | A. DWENGER | |||
11.12.2013 | 1 Sg. | Klärwerk Hetlingen/PI | A. ZOURS |
Außergewöhnlich bezüglich der Gesangsbeobachtungen im Spätherbst/ Winter war das Jahr 2015. Aus dem warmen November 2015 (+2,8 °C gegenüber dem Mittel der Jahre 1980-2010) und dem sehr warmen Dezember 2015 (+5,7°C gegenüber dem Mittel der Jahre 1980-2010) liegen in Summe 52 Beobachtungen singender Misteldrosseln vor. Die meisten dieser Beobachtungen stammen aus der Periode vom 16.-27. Dezember 2015, in der jeweils Tageshöchsttemperaturen von > 10°C erreicht wurden.
Auch die Beobachtung vom 11.12.2013 fällt in einen Dezember der + 3,1 Grad vom Mittel der Jahre 1980-2010 abweicht.
Beobachtungen mit dem Brutzeitcode „C“ (sicheres Brüten) liegen im Berichtszeitraum aus den Monaten April bis Juli vor. Die früheste und späteste Meldung.
14.04.2012 | 1 Ind. | mit Futter, Volksdorfer Wald | J.-W. BERG | |||
21.07.2013 | 2 ad. + 3 juv. | Nahrung suchend, St. Pauli | M. BOCKMANN |
Zug/Rast
Ergebnisse der herbstlichen Zugplanbeobachtungen am Hamburger Yachthafen/PI
2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | |
Summe | 248 | 154 | 167 | 126 | 161 | 171 | 262 | 169 | 425 | 150 |
Beob.Std. | 204,25 | 192,25 | 198 | 179 | 171,5 | 156 | 167,25 | 194,75 | 200,25 | 202,25 |
Ind./h | 1,2 | 0,8 | 0,8 | 0,7 | 0,9 | 1,1 | 0,6 | 0,9 | 2,1 | 0,7 |
Der zeitliche Ablauf des Zuggeschehens im Herbst 2014 zeigt einen Durchzugsgipfel in der ersten Oktoberhälfte, während der Hauptdurchzug von Wacholderdrosseln und Rotdrosseln erste Ende Oktober bis November stattfindet.
03.10.2014 | 89 Ind. dz.-S | Hamburger Yachthafen/PI | A. ZOURS | |||
06.10.2014 | 48 Ind. dz.-S | Hamburger Yachthafen/PI | T. STEGMANN | |||
11.10.2014 | 36 Ind. dz.-S | Hamburger Yachthafen/PI | T. STEGMANN | |||
12.10.2014 | 40 Ind. dz.-SW | Hamburger Yachthafen/PI | S. BRUHNKE |
Winter
Die beheizten Rasenplätze des HSV am Volksparkstadion bieten in den Wintermonaten eine gute Nahrungsverfügbarkeit
12.12.2012 | 18 Ind. | Nahrung suchend, Volkspark/HH | A. DWENGER | |||
20.01.2013 | 36 Ind. | Nahrung suchend, Volkspark/HH | A. DWENGER | |||
23.01.2013 | 19 Ind. | Nahrung suchend, Volkspark/HH | A. DWENGER | |||
24.01.2013 | 18 Ind. | Nahrung suchend, Volkspark/HH | A. MITSCHKE | |||
29.01.2013 | 23 Ind. | Nahrung suchend, Volkspark/HH | A. DWENGER |
Bearbeitet von B.Kondziella und G.Fick
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 2.400 Reviere | Besiedelte TK4 | 80 (100%) |
Bestand in Hamburg | 1.300 Reviere | Besiedelte km² in HH | 529 (69%) |
Dichte insgesamt | 1,0 Rev./km² | Trend | stabil |
Dichte in Hamburg | 1,7 Rev./km² | Gefährdung | - |
Charakteristik
Die Misteldrossel besiedelt neben Wäldern auch die Parks Hamburgs.
Verbreitung
Bei einer recht ausgeglichenen Verbreitung werden höhere Dichten im Alten Land, am Geestrand bei Neugraben, nördlichen Stadtrand, dem Wohldorfer Wald/Duvenstedter Brook sowie Stellmoorer Tunneltal/Höltigbaum und im Sachsenwald erreicht. Vereinzelt tritt die Art bis in Citynähe auf, während große Teile des Hafens unbesiedelt bleiben.
Lebensraum
Die Misteldrossel brütet meist hoch in Bäumen und sucht ihre Nahrung auf kurzrasigen Flächen. Typische Lebensräume sind Waldränder, die aufgelockerte Kulturlandschaft und parkartige Grünanlagen. Zunehmend besiedelt die Art auch die Wohnblockzone und innerstädtische Grünanlagen.
Bestandstrend
Der Bestandstrend scheint widersprüchlich: Während die Art sich in der Stadtlandschaft ausbreitet (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 28 RP, 1997-2000 51 RP, 2007/08 92 RP, Mitschke 2009), ergibt das Monitoring häufiger Brutvögel mit Schwerpunkt im Umland 1992-2011 im Mittel einen Rückgang um 3,4±1,2%** pro Jahr. Im schleswig-holsteinischen Umland blieb der Bestand in den letzten 20 Jahren stabil (1985-1994 890 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 900 RP).
Anmerkungen
Möglicherweise gleichen sich Zunahmen in der Stadt und Verluste im Umland weitgehend aus.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Die Misteldrossel besiedelt in Hamburg innerhalb des Elbtals flächig das Alte Land, Wilhelmsburg außerhalb des Hafens, die Boberger Niederung und Teile der Vier- und Marschlande (Neuengamme, Curslack). Auf der Geest sind die Harburger Berge (mit Ausnahme der vollkommen bewaldeten Flächen) und Fischbeker Heide im Süden sowie der Hamburger Westen mit dem Klövensteen, Lurup, Bahrenfeld, Schnelsen, Niendorf, Langenhorn, die Walddörfer, Volksdorf und Rahlstedt und damit fast die gesamte Randzone der Stadt besiedelt. Von dort erstrecken sich Vorkommen über Farmsen-Berne und Bramfeld zum Ohlsdorfer Friedhof und entlang der Alster mit dem Stadtpark bis nach Harvestehude und Rotherbaum. Die Misteldrossel hat damit fast die City Hamburgs erreicht.
Der Brutbestand der Misteldrossel in Hamburg beträgt 1200 BP, was einer mittleren Dichte von 1,6 BP/100 ha entspricht. Die Art erreicht eine Rasterfrequenz von 65,1 %. Pro km² wurden bis zu 10 Rev. ermittelt (Francop, Stellmoorer Tunneltal). Auf Probeflächen entspricht das Dichten von 2,29 BP/10 ha (PF 34,9 ha, Mühlensand) bzw. 2,42 BP/10 ha (PF 24,8 ha, Stellmoorer Tunneltal).
Lebensraum
Auch die Misteldrossel hat inzwischen den Sprung von der freien Landschaft in die Stadt geschafft und ist hier zum Vogel der Zierrasenflächen geworden. So brütet die Art seit einigen Jahren an den Grindelhochhäusern und ist hier regelmäßig auf den Rasenflächen zwischen den Hochhäusern bei der Nahrungssuche zu beobachten. Das Nest wird meist hoch in Bäumen angelegt. Dafür reichen im Stadtgebiet auch Einzelbäume zwischen Häuserblocks aus. Im Alten Land werden sowohl die Straßendörfer mit ihren die Gehöfte umgebenden Gärten als auch Pappelgehölze besiedelt. Manchmal tritt die Art auch in den Obstbauflächen als Brutvogel auf. Genauere Kartierungen in Rissen deuten in der Gartenstadt auf eine Bindung an Feldmarkreste, einzelne größere Rasenflächen zwischen Wohnblockbebauung oder eingestreute Grünanlagen hin.
Bestandsentwicklung
In der Bestandsentwicklung der Misteldrossel zeigen sich uneinheitliche Tendenzen. Dominierend dürfte wohl die Verstädterungstendenz mit der Besiedlung neuer Brutgebiete bis in Innenstadtnähe sein, die in den letzten Jahren eine Bestandszunahme möglich machte. Andererseits finden sich lokal (z.B. im Oberalsterraum: Wellingsbüttel, Poppenbüttel, Sasel) auch Teilflächen, die noch in den 1970er und 1980er Jahren besiedelt waren und aktuell verwaist sind.
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
1.200 BP | 1,6 BP/km² | 65,1 % | 497 |