Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
10.05.2014 NSG Finkenwerder Süderelbe Andreas Giesenberg |
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 12.300 Reviere | Besiedelte TK4 | 80 (100%) |
Bestand in Hamburg | 5.100 Reviere | Besiedelte km² in HH | 654 (85%) |
Dichte insgesamt | 5,0 Rev./km² | Trend | stabil |
Dichte in Hamburg | 6,6 Rev./km² | Gefährdung | - |
Charakteristik
Die Singdrossel bewohnt dichtes Unterholz und braucht mehr „Rückzugsmöglichkeiten“ als die Amsel.
Verbreitung
Die Art kommt fast flächendeckend vor und brütet v.a. in Nadelwäldern (Rüstjer Forst, Harburger Berge, Hahnheide und andere Wälder Stormarns, v.a. Sachsenwald) sowie in der Gartenstadt und in Grünanlagen (Ohlsdorfer Friedhof, Stadtpark). In den schleswig-holsteinischen Unterelbmarschen, in der City und dem Hamburger Hafen ist die Art nur schwach vertreten.
Lebensraum
Nester werden vor allem versteckt in Nadelbäumen oder Sträuchern angelegt, die Nahrungssuche findet vor allem geschützt unter Bäumen auf dem Waldboden, aber auch auf Rasenflächen der Gärten und Grünanlagen statt.
Bestandstrend
Anfang des 20. Jahrhunderts wanderte die Singdrossel verstärkt in die Gärten der Stadt ein (Dietrich 1928). Spätestens in den 1980er Jahren kam es dann zu deutlichen Rückgängen (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 431 RP, 1997-2000 198 RP, 2007/08 164 RP, Mitschke 2009). In den letzten 20 Jahren zeigen sich sowohl im Umland in Schleswig-Holstein (im Vergleich zu Berndt et al. 2002) als auch im Stadtgebiet stabile Bestandsverhältnisse.
Anmerkungen
Die Entfernung dichten Gebüsches aus städtischen Grünanlagen bedeutete die Zerstörung einiger Brutgebiete der Singdrossel.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Die Singdrossel zeigt im Stadtrandbereich eine geschlossene Verbreitung, die sich im innerstädtischen Raum stark ausdünnt. Dicht besiedelt sind in der Stadt der Ohlsdorfer Friedhof und im Umland die Harburger Berge und das Alte Land. Im inneren Stadtgebiet dringt die Singdrossel entlang der Elbparks bis nach Altona vor. Einzelvorkommen existieren in den Wallanlagen, an der Sternschanze, in Eimsbüttel und Hammerbrook. In Rotherbaum, Harvestehude und Uhlenhorst rund um die Außenalster konnten sich in größeren, alten Villengärten einige Paare halten. Ähnliches gilt für den Hammer Park und Eilbek mit dem Jacobipark.
Insgesamt brüten 5.000 Paare in Hamburg, die Singdrossel erreicht damit eine mittlere Dichte von 6,6 BP/100 ha und dabei eine Rasterfrequenz von 82,7%. Die maximalen Dichten pro km2 liegen bei 32 BP in der Fischbeker Heide bzw. 40 BP auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Auf Probeflächen wurden maximal 4,4 BP/10 ha (PF 48,0 ha, Duvenstedter Brook), 5,8 BP/10 ha (PF 25,9 ha, Ohlsdorfer Friedhof) bzw. 6,45 BP/10 ha (PF 12,4 ha, Friedhof Eißendorf) ermittelt.
Lebensraum
Wichtigster Lebensraum in der Stadt sind strukturreiche Grünanlagen (vgl. Tab). Dabei werden die ungestörteren und oft reicher strukturierten Friedhöfe deutlich anderen Grünanlagen mit hohem Freizeitdruck vorgezogen (vgl. unterschiedliche Dichten in Stadtpark und Ohlsdorfer Friedhof). In allen Lebensräumen müssen die Ansprüche an einen sicheren Brutplatz (gerne etwas höher in Koniferen angelegt) und an die Nahrungshabitate (kurze Rasenflächen, schattige feuchte Laubstreu) gegeben sein.
Bestandsentwicklung
Nach Daten von Probeflächen hat sich die Dichte der Singdrossel in den letzten 30 Jahren halbiert (MITSCHKE et al. 2000). Dabei war offenbar vor allem der innere Stadtbereich betroffen, der inzwischen weitgehend geräumt wurde. Die Ursachen für diese Rückgänge sind nicht bekannt. Aktuelle Daten aus den 1990er Jahren lassen dagegen zumindest auf Flächen in Rissen und Bahrenfeld/Volkspark stabile Bestände erkennen.
Dichte auf Probeflächen | Block- bebauung |
Villen- viertel |
Garten- stadt |
Klein- gärten |
Grün- anlage |
Dorf | Obst- anbau |
|
Singdrossel | Hektar | 2275,4 | 174,7 | 5430,2 | 457,6 | 488,5 | 1930,4 | 539 |
Anzahl Probeflächen |
80 | 6 | 196 | 19 | 21 | 57 | 64 | |
Reviere | 56 | 7 | 500 | 33 | 100 | 138 | 64 | |
Stetigkeit | 36,3 | 50,0 | 84,7 | 89,5 | 90,5 | 75,4 | 92,3 | |
Dichte | Median | 0,00 | 0,19 | 0,78 | 0,66 | 1,77 | 0,55 | 1,22 |
[Reviere/10ha] | Mittelwert | 0,23 | 0,35 | 0,97 | 0,78 | 2,18 | 0,71 | 1,43 |
Standard- abweichung |
0,37 | 0,48 | 0,82 | 0,59 | 1,67 | 0,76 | 0,82 | |
Laub- wald |
Misch- wald |
Nadel- wald |
Feucht- gebiete |
Feld- mark |
Acker- land |
Grün- land |
||
Hektar | 172,7 | 286,4 | 533,5 | 475,1 | 1088,4 | 211,2 | 3266,2 | |
Anzahl Probeflächen |
7 | 13 | 18 | 16 | 31 | 6 | 64 | |
Reviere | 27 | 44 | 76 | 68 | 67 | 6 | 68 | |
Stetigkeit | 100,0 | 92,3 | 84,2 | 93,8 | 62,5 | 50,0 | 57,8 | |
Dichte | Median | 1,74 | 1,52 | 1,27 | 0,98 | 0,33 | 0,26 | 0,20 |
[Reviere/10ha] | Mittelwert | 1,71 | 1,66 | 1,26 | 1,38 | 0,53 | 0,29 | 0,27 |
Standard- abweichung |
1,13 | 0,90 | 0,75 | 1,13 | 0,68 | 0,32 | 0,36 |
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
5.000 BP | 6,6 BP/km² | 82,7 % | 631 |