Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
Männchen adult
23.04.2017 Garten Neu Wulmstorf Andreas Giesenberg |
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 5.400 Reviere | Besiedelte TK4 | 77 (96%) |
Bestand in Hamburg | 4.300 Reviere | Besiedelte km² in HH | 498 (65%) |
Dichte insgesamt | 2,2 Rev./km² | Trend | zunehmend |
Dichte in Hamburg | 5,6 Rev./km² | Gefährdung | - |
Charakteristik
Der Gimpel hat sich in den letzten Jahrzehnten im Berichtsgebiet von einem Wald- zu einem Gartenvogel gewandelt.
Verbreitung
Der Gimpel ist vor allem im Stadtgebiet fast flächendeckend verbreitet und erreicht in der Gartenstadt und Wohnblockzone inzwischen meist höhere Dichten als in größeren Wäldern (Harburger Berge, Sachsenwald). Im Elbtal tritt die Art fast nur innerhalb von Siedlungen auf und fehlt in den Unterelbemarschen und auf den Elbinseln erwartungsgemäß völlig.
Lebensraum
Als Nadelwaldbewohner besiedelt der Gimpel bereits seit mehr als 100 Jahren auch größere Grünanlagen wie den Ohlsdorfer Friedhof (Dietrich 1928). Im Zuge des Strukturwandels der Gärten von Nutz- zu koniferenreichen Ziergärten hat sich die Art in den letzten drei Jahrzehnten stark in diesem Lebensraum ausgebreitet und brütet hier v.a. in immergrünen Sträuchern und Hecken.
Bestandstrend
Der Bestand des Gimpels hat sowohl in der Stadt (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 62 RP, 1997-2000 333 RP, 2007/08 350 RP, Mitschke 2009) als auch im schleswig-holsteinischen Umland (1985-1994 800 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 1.100 RP) zugenommen, wobei sich der positive Trend in den letzten zehn Jahren abgeschwächt fortgesetzt hat.
Anmerkungen
Bruten finden teilweise kolonieartig gehäuft auf kleinem Raum statt.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
VERBREITUNG UND BESTAND
Das Verbreitungsbild des Gimpels mit einem weitgehend flächendeckenden Vorkommen auf der Geest im bebauten Stadtgebiet, im Harburger Raum und in Bergedorf/Lohbrügge sowie fast komplettem Fehlen im Elbtal findet unter den Brutvögeln Hamburgs keine Entsprechung. Westlich der Alster dringt der Gimpel dabei bis in Citynähe in den Alten Botanischen Garten vor, die Wohnblockzone ist komplett besiedelt. Verbreitungslücken auf der Geest finden sich in den Feldmarken (Rissen-Sülldorf, Hummelsbüttel), um den Flughafen Fuhlsbüttel sowie in St. Georg, Hammerbrook und Hohenfelde. Südlich der Elbe sind die östlichen Teile Harburgs (Rönneburg, Wilstorf) nicht besiedelt. Im Elbtal ist Wilhelmsburg in geringer Dichte besetzt.
Der Brutbestand des Gimpels in Hamburg beträgt 4100 BP, was einer mittleren Dichte von 5,4 BP/100 ha entspricht. Dabei wird eine Rasterfrequenz von 62,8 % erreicht. Großflächig liegen maximale Dichten bei 30 BP/km2 (Sasel, Wellingsbüttel) bzw. 35 BP/km2 (Ohlsdorfer Friedhof), auf Probeflächen wurden Dichtewerte bis zu 3,88 BP/10 ha (PF 30,9 ha, Ohlsdorfer Friedhof), 3,95 BP/10 ha (PF 25,3 ha, Wellingsbüttel) bzw. 4,67 BP/10 ha (PF 15,0 ha, Bahrenfeld) erreicht.
LEBENSRAUM
Die höchsten Dichten erreicht der Gimpel in der reich strukturierten Gartenstadt (Tab.). Hier bietet das kleinstrukturierte Angebot von immergrünen Hecken und Sträuchern (Thuja, Eibe) zahlreiche Brutmöglichkeiten. Auch zahlreiche Hinterhöfe in der Wohnblockzone sind besiedelt. Daneben spielt der Ohlsdorfer Friedhof als große, nadelholzdominierte Grünanlage eine wichtige Rolle. In den ursprünglichen Habitaten, den Nadelwäldern z.B. des Klövensteen oder der Harburger Berge, siedelt die Art in geringerer Dichte.
BESTANDSENTWICKLUNG
Schon 1966 wurde der Gimpel als Brutvogel des Alten Botanischen Gartens nachgewiesen. Eine Analyse der Vorkommen aus den vergangenen Jahrzehnten deutet daraufhin, das mit dem Gimpel ein weiterer Vertreter häufigerer Waldvögel im Stadtgebiet zugenommen und sich zumindest in der Wohnblockzone ausgebreitet hat. Auswertungen aktueller Bestandstrends aus den 1990er Jahren zeigen eine andauernd positive Tendenz.
Dichte auf Probeflächen | Block- bebauung |
Villen- viertel |
Garten- stadt |
Klein- gärten |
Grün- anlage |
Laub- wald |
Misch- wald |
Nadel- wald |
|
Gimpel | Hektar | 2275,4 | 174,7 | 5430,2 | 457,6 | 488,5 | 172,7 | 286,4 | 533,5 |
Anzahl Probeflächen |
80 | 6 | 196 | 19 | 21 | 7 | 13 | 18 | |
Reviere | 179 | 16 | 712 | 33 | 55 | 8 | 10 | 28 | |
Stetigkeit | 77,5 | 83,3 | 91,8 | 63,2 | 66,7 | 85,7 | 53,8 | 73,7 | |
Dichte | Median | 0,76 | 0,83 | 1,15 | 0,77 | 0,86 | 0,39 | 0,30 | 0,32 |
[Reviere/10ha] | Mittelwert | 0,78 | 0,96 | 1,35 | 0,86 | 1,03 | 0,66 | 0,40 | 0,48 |
Standard- abweichung |
0,61 | 0,77 | 0,92 | 0,93 | 1,01 | 0,62 | 0,55 | 0,43 |
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
4.100 BP | 5,4 BP/km² | 62,8 % | 479 |