Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

adult

 

 

14.05.2013

Helgoland Düne Flughafen

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
spärlicher Brutvogel, mittelhäufiger Durchzügler

Die in früheren Jahrzehnten als Brutvogel häufiger als heute auftretende Art wurde hauptsächlich zur Zugzeit aus viel besuchten Beobachtungsgebieten, wie der Elbmarsch von Wedel bis zur Krückaumündung, der KESt Krümse, dem Duvenstedter Brook, der Alsterniederung, dem Himmelmoor sowie aus den Grünländern und Spülfeldern der Süderelbmoore gemeldet.

 

Brut
Bruten bzw. Revierpaare des Steinschmätzers im Berichtszeitraum wurden nur von der  Hohen Schaar/HH, in Moorfleet/HH und in Moorburg/HH festgestellt. (alle Meldungen A. Mitschke).

2012 1 Rev.  Moorburg Spülfeld/HH
2012 5 Rev.  Moorfleet Spülfeld / Autobahndreieck/HH
2012 6 Rev.  Hohe Schaar/HH

 

Ein weiteres Paar wurde zu Beginn der Brutzeit an der Krückaumündung am 30.05.2012 von F. Fröbel beobachtet. Da Folgebeobachtungen fehlen, handelte es hierbei aber wahrscheinlich um späte Durchzügler. Gleiches gilt für ein Paar vom 24.05.2025 aus dem NSG Schlappenmoor/SE beobachtet von E. Lohse.

 

Zug/Rast

Erstbeobachtungen der betrachteten Jahre

11.04.2012 1 Ind.  Wedeler Marsch/PI P. Apke
13.04.2013 5 Ind.  Moorfleet (Feldhofe)/HH A. Mitschke
23.03.2014 1 Ind.  Moorburg/HH G. Rupnow
10.04.2015 1 Ind.  Feldmark südl. Hohenmoor/SE  T. Stegmann

 

Letztbeobachtungen der betrachteten Jahre

08.11.2012 1 Ind.  Pinnaumündung/PI F. Fröbel
06.11.2013 1 Ind.  KESt Wedeler Marsch/PI  M. Sommerfeld
01.11.2014 1 Ind.  Fährmannssander Elbwatt/PI W.Schott
21.11.2015 1 Ind.  Osdorfer Feldmark/HH B. Kondziella

 

Alle Letztbeobachtungen der betrachteten Jahre reihen sich in die Top Ten der Letztbeobachtungen von im Berichtsgebiet beobachteten Steinschmätzer ein. Die Meldungen von 2012 bis 2014 stellen die acht-, neunt- und zehntspätesten Wegzugsdaten dar.

Besonders hervorzuheben ist bezüglich des Wegzuges aber das Jahr 2015.

Die Beobachtungen von Steinschmätzern vom 17.11.2015 von Pagensand, dem 20.11.2015 aus der Wedeler Marsch und die o.g. Beobachtung vom 21.11.2015 stellen die drei spätesten Meldungen von Steinschmätzern aller Jahre im Berichtsgebiet dar.

 

Rastmaxima auf dem Wegzug 

13.05.2013 31 Ind.  Moorburg/HH G. Rupnow
02.05.2012 30 Ind.  Kleientnahme Krümse/WL S. Brand
11.05.2015 28 Ind.  Winsener Marsch/WL  V. Dierschke
11.05.2013 21 Ind.  Moorburg/HH G. Rupnow
29.04.2015 19.Ind  Winsener Marsch/WL V. Dierschke
06.05.2013 18 Ind.  Drennhauser Hinterdeich/WL V. Dierschke
06.05.2013 18 Ind.  Winsener Marsch/WL V. Dierschke

 

Einzelne Rastbeobachtungen gibt es auch aus dem Stadtbereich. So beobachtete L. Andersen 6 Ind. in Bahrenfeld-Othmarschen/HH am 30.04.2012. Ein Ind. endeckte S. Hinrichs am 16.05.2012 Nahrung suchend in Barmbek/HH. 2 Ind. suchten im Neuen Botanischen Garten/HH nach Nahrung, gesehen von O. Wilk am 13.09.2013 und am 06.10.2015 sah A.Köster 1 Ind. in der City Nord/HH.

Bearbeitung durch Gunnar Fick


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 45 Reviere Besiedelte TK4 10 (13%)
Bestand in Hamburg 30 Reviere Besiedelte km² in HH 17 (2%)
Dichte insgesamt 0,02 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,04 Rev./km² Gefährdung RL HH 1, NI 1, SH 1

 

Charakteristik
Der Steinschmätzer ist im Hamburger Raum akut vom Verschwinden bedroht.

Verbreitung
Die Art hat sich weitgehend auf den Hamburger Hafen zurückgezogen. Abgesehen von diesen Vorkommen sind noch sporadische Nachweise bei Agathenburg, im Himmelmoor und im Wittmoor bekannt geworden.

Lebensraum
In Hamburg besiedelt der Steinschmätzer industrielle Brachflächen auf altem Aufspülgelände, wo er auf sandigem, nährstoffarmem Untergrund vegetationsfreie Flächen findet. Ähnliche Standorte sind teilweise noch auf Spülfeldern (Francop, Moorburg) gegeben. Brutplätze in Sand-/Kiesgruben oder auf offenen Torfflächen in Hochmooren sind fast verschwunden. 

Bestandstrend
Nach einem Bestandsgipfel auf Trümmerflächen des Krieges in den 1950er Jahren (Mitschke & Baumung 2001) gingen die Vorkommen rasch wieder zurück und wurden Ende der 1970er Jahre vorsichtig auf 30-40 RP sowie Anfang der 1990er Jahre auf 25-30 RP geschätzt (Holzapfel et al. 1982, Garthe & Mitschke 1994). Die erste vollständige Kartierung 1997-2001 erbrachte 70 RP (Mitschke & Baumung 2001), aber inzwischen sind die Bestände weiter eingebrochen. Auch für das schleswig-holsteinische Umland ist eine deutliche Abnahme dokumentiert (1985-1994 40 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 1 RP). 

Anmerkungen
Die Anlage neuer Containerterminals verdrängt die Art auch aus dem Hafen.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die aktuellen Verbreitungszentren des Steinschmätzers liegen auf Spülflächen entlang der Alten Süderelbe bis nach Moorburg (18 BP), im Hafen auf Industriebrachen (34 BP) und zwischen Billwerder und Neu-Allermöhe im Bereich einer Großbaustelle (10 BP). Auf der Geest sind nur sporadische Brutvorkommen in der Hummelsbütteler Feldmark, am Wohldorfer Graben und auf dem Höltigbaum besetzt. Der Brutbestand in Hamburg beträgt 70 Paare, der Steinschmätzer erreicht dabei eine Rasterfrequenz von 5,0 %. 

Lebensraum
Der Steinschmätzer ist in Hamburg fast vollständig auf Sekundärlebensräume angewiesen. Sporadische Einzelvorkommen im Grünland, wie in den Süderelbemooren und am Wohldorfer Graben sind selten. Große Bedeutung haben dagegen Brachen und Industrieflächen im Hafen, insbesondere auf der Hohen Schaar. Nicht oder schütter bewachsene Flächen sind Voraussetzung für eine Ansiedlung. Diese finden sich sowohl auf alten, mit nährstoffarmem Sand aufgespülten Flächen als auch auf Rohbodenflächen auf Baustellen oder zwischen Industriegebäuden (z.B. Tanklagern). Nester werden am Boden angelegt, gerne unter Materialstapeln oder auch in Steinhaufen. Auch Spülflächen, die sich noch im Betrieb befinden, bieten dem Steinschmätzer Lebensräume. 

Bestandsentwicklung
Die Bestandsentwicklung des Steinschmätzers in Hamburg ist aufgrund seines unsteten Vorkommens mit der spontanen Besiedlung geeigneter Lebensräume z.B. auf Baustellen im Stadtbereich und deren Aufgabe nach wenigen Jahren nicht leicht zu beurteilen. Die Versiegelung großer Flächen im Hafen und insbesondere die Umwandlung in Containerstellflächen, die nicht besiedelt werden, hat hier im Kerngebiet der Verbreitung zu Verlusten geführt. Aus dem eigentlichen Stadtgebiet ist die Art nach der vorübergehenden Besiedlung von Trümmerflächen und Brachen als Folge des Zweiten Weltkriegs (z.B. in Hammerbrook, Hamm, Eimsbüttel, Dulsberg) schon vor 1960 wieder verschwunden. Auch Grünlandflächen in der Rissen-Sülldorfer Feldmark, Kollauniederung oder dem Süderelberaum sind verwaist oder nur noch sporadisch besetzt.

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
70 BP 0,1 BP/km² 5,0 % 38