Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

adult

 

 

05.05.2013

NSG Moore bei Buxtehude

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
häufiger Brutvogel, sehr häufiger Durchzügler, unregelmäßiger Wintergast

 

Brut
Beispiele aus Revierkartierungen aus 2013:

2013     43 Rev./146ha     Twielenflehter Sand/PI      Nabu Haseldorf
2013 13 Rev./  48ha Vorland Bishorst/PI Nabu Haseldorf


Eine frühe Beobachtung fütternder Altvögel meldete S.Baumung vom 02.05.2014 aus dem Allermöher Landschaftskorridor/HH. Eine Familie mit drei ausgeflogenen Jungvögeln konnte A.Mitschke bereits am 05.05.2014 in den Billwerder Wiesen/HH beobachten.

 

Zug
Bemerkenswert ist eine Beobachtungsreihe von auf dem Wegzug rastender Wiesenpieper aus der Wedeler Marsch von Anfang Oktober 2012.

02.10.2012     370 Ind.     Wedeler Marsch/PI                        N.Netzler
03.10.2012 380 Ind. Wedeler Marsch/PI N.Netzler
04.10.2012 300 Ind. Wedeler Marsch/PI  M.Kandolf, K.Belzer


Auch auf dem Heimzug konnten große Trupps beobachtet werden.

07.04.2014     185 Ind.     Billwerder Wiesen/HH G.Rastig
12.04.2013 180 Ind. Moorgürtel-Francoper Strasse/HH               A.Mitschke

 

Herausragende Zugtage 

24.09.2013     227 Ind.     Hamburger Yachthafen/PI                          J.Hartmann
11.10.2014 214 Ind. Hamburger Yachthafen/PI F.Bindrich
08.10.2015 287 Ind. Hamburger Yachthafen/PI A.Mitschke
09.10.2015 411 Ind. Hamburger Yachthafen/PI A.Mitschke

 

Während des Zuges scheinen Wiesenpieper sehr flexibel in der Wahl der Rasthabitate. Neben Grünland und nassem Grünland werden auch Gebiete genutzt die nicht unbedingt "wiesenpieper-typisch" erscheinen. So beobachtete F.Bindrich am 03.10.2013 12 rastende Individuen auf einer Industriebrache am Dradenauhafen/HH. A.Mitschke sah am 02.04.2014 in Curslack/HH 20 rastende Wiesenpieper "auf einem mit Round-up totgespritzten Acker".

Auch zu winterlichen Nahrungshabitaten  liegen zwei interessante Meldungen vor. B.Kondziella meldete am 28.01.2012 25 Ind. aus dem Fährmannssander Watt/PI, die in von Sturmfluten umgebrochenen Altschilfbeständen Nahrung suchten. S.Zirpel sah am 20.01.2013 in Bishorst/PI wie 3 Wiesenpieper bei Minusgraden Schnakenlarven aus dem Boden des Deichfußes zogen. Aus dem Frühjahr 2015 wurde im Butterbargsmoor/PI ein Schlafplatz gemeldet. C.Wegst beobachtete hier am 24.03.2015  57 in der Abenddämmerung einfallende Wiesenpieper.

Bearbeitung durch Gunnar Fick


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 850 Reviere Besiedelte TK4 55 (69%)
Bestand in Hamburg 420 Reviere Besiedelte km² in HH 139 (18%)
Dichte insgesamt 0,4 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,6 Rev./km² Gefährdung  RL HH V, NI 3, SH V

 

Charakteristik
Der Wiesenpieper bewohnt Saumbiotope im Feuchtgrünland.

Verbreitung
Die Verbreitung der Art konzentriert sich vor allem im Elbtal, wo die höchsten Dichten in den Unterelbemarschen, v.a. in der Haseldorfer und Wedeler Marsch, in den Geestrandmooren bei Neugraben, in Neuland, Billwerder, Neuengamme, Altengamme und der Winsener Marsch erreicht werden. Auf der Geest ist vor allem die Oberalsterniederung besiedelt.

Lebensraum
Der Wiesenpieper kommt v.a. im feuchten Grünland vor. Revierstandorte befinden sich an Wegrändern und Gräben, wobei Zaunpfähle als Sitzwarten beliebt sind. Besiedelt werden außerdem Heiden und Torfflächen in Mooren.

Bestandstrend
Großflächige Trendangaben sind schwierig: In Hamburg dürfte eine erste Bestandsschätzung Anfang der 1990er Jahre (150-180 RP, Garthe & Mitschke 1994) noch unvollständig gewesen sein, denn die erste flächenhafte Kartierung 1997-2000 ergab ein Vorkommen von 470 RP (Mitschke & Baumung 2001). Seitdem hat der Bestand erkennbar abgenommen. Dagegen ergibt sich für das schleswig-holsteinische Umland in den letzten 20 Jahren eine Zunahme (1985-1994 250 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 340 RP).

Anmerkungen
Der Wiesenpieper wird durch die im Elbtal Hamburgs oft extensive Bewirtschaftung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes gefördert.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung, Bestand
Die Vorkommen des Wiesenpiepers in Hamburg sind stark auf das Elbtal konzentriert. Nur 45 BP des Gesamtbestandes von 470 BP kommen auf der Geest vor (Rissen-Sülldorfer Feldmark 4 BP, Fischbeker Heide 7 BP, Duvenstedter Brook und Umgebung 15 BP, Stellmoorer Tunneltal/Höltigbaum 13 BP; Einzelvorkommen im Ohmoor, Wittmoor). Im Elbtal liegen die Dichtezentren im Moorgürtel (insgesamt 95 BP im Großraum), in Neuland/Gut Moor (55 BP) und in Billwerder/Moorfleet (70 BP) sowie in Teilen von Neuengamme, Kirchwerder und Altengamme. Im Gegensatz zum Verbreitungsbild der Feldlerche zeigt die Brutverbreitung des Wiesenpiepers in den Vier- und Marschlanden deutliche Lücken in den durch Ackerbau und Gemüseproduktion dominierten Bereichen. Die Westerweiden sind nur in geringem Umfang besiedelt und im Hafen finden sich Vorkommen nur auf wenigen größeren Brachen.

Der Wiesenpieper erreicht eine mittlere Dichte von 0,6 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 17,7 %. Pro km² liegen maximale Dichten bei 15 bzw. 17 BP (Altengamme, Billwerder). Auf Probeflächen wurden bis zu 2,09 BP/10 ha (PF 33,5 ha, Fünfhausen), 2,23 BP/10 ha (PF 22,4 ha, Fünfhausen) bzw. 2,24 BP/10 ha (PF 26,8 ha, Billwerder) ermittelt. 

Lebensraum
Der Wiesenpieper ist ein klassischer Grünlandbewohner und besiedelt im Gegensatz zur Feldlerche Ackerflächen nicht. Innerhalb der Grünlandgebiete werden grundwassernahe und weithin offene Flächen deutlich bevorzugt. Daneben haben Vorkommen in Heideflächen (Fischbeker Heide) und auf Hafenbrachen (Hohe Schaar, Georgswerder) quantitativ in Hamburg keine Bedeutung. Spülfelder werden offenbar nur ausnahmsweise angenommen. 

Bestandsentwicklung
Zwischen 1960 und 1990 sind vor allem die Hummelsbütteler Feldmark (Teilbebauung) sowie Altenwerder und Waltershof (Hafenerweiterung) von Arealverlusten betroffen gewesen. Im bebauten Teil Hamburgs kam es nach dem Zweiten Weltkrieg offenbar nur zu ganz wenigen Ansiedlungen auf Brachen und Trümmergrundstücken (Hammerbrook) sowie im Hafen (Kleiner Grasbrook, Indiahafen). Die aktuellen Bestandsdaten auf Probeflächen deuten auf stabile Bestandsverhältnisse hin (Mitschke et al. 1999).

 

Dichte auf Probeflächen   Grünland
 Rauchschwalbe Hektar 3266,2
  Anzahl
Probeflächen
64
  Reviere 104
  Stetigkeit 65,6
Dichte Median 0,27
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,39
  Standard-
abweichung
0,51

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
470 BP 0,6 BP/km² 17,7 % 135