Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
20.01.2013 Neu Wulmstorf Andreas Giesenberg |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 2.500 Reviere | Besiedelte TK4 | 79 (99%) |
Bestand in Hamburg | 1.400 Reviere | Besiedelte km² in HH | 339 (44%) |
Dichte insgesamt | 1,0 Rev./km² | Trend | abnehmend |
Dichte in Hamburg | 1,8 Rev./km² | Gefährdung | - |
Charakteristik
Die Türkentaube ist erst seit etwa 60 Jahren Brutvogel im Hamburger Raum und verschwindet derzeit aus weiten Teilen wieder.
Verbreitung
Die Art findet sich fast flächendeckend, wobei die höchsten Dichten in der Gartenstadt und Wohnblockzone Hamburgs sowie in den Dörfern des Alten Landes und der Vier- und Marschlande erreicht werden. Auch Buxtehude weist einen größeren Bestand auf, während siedlungsarme und waldreiche Flächen rund um den Sachsenwald und in Stormarn nur sehr dünn besiedelt sind.
Lebensraum
Typische Lebensräume sind die eher baumarme Gartenstadt, Wohnblockzone und Dörfer.
Bestandstrend
Die Türkentaube hat den Hamburger Raum ausgehend von Hagenbecks Tierpark erst Anfang der 1950er Jahre besiedelt und ihr Bestandsmaximum wohl Mitte der 1970er Jahre erreicht. Für die frühen 1980er Jahre wurde für Hamburg ein Bestand von 2.000-2.500 RP und für das gesamte Berichtsgebiet von knapp 3.000 RP geschätzt (Klemp & Vidal in Garthe 1996). Der auf Probeflächen seit Jahren deutlich rückläufige Bestand in Hamburg betrug 1997-2000 noch 1.500 RP (Mitschke & Baumung 2001) und hat seitdem weiter abgenommen.
Anmerkungen
Rückgangsursachen sind nicht konkret bekannt.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Die Türkentaube findet man in Hamburg ausschließlich im bebauten Stadtgebiet, insbesondere in der Gartenstadtzone. Siedlungsschwerpunkte sind im Raum Eidelstedt/Schnelsen, in Eimsbüttel sowie von Eilbek über Barmbek und Wandsbek nach Bramfeld erkennbar. Innenstadt und die Umgebung der Außenalster sind dagegen nicht besiedelt. Die Art fehlt außerdem in den Süderelbemarschen, den Obstanbauflächen des Alten Landes, weiten Teilen des Hafens, Wilhelmsburgs, Neulands und der Vier- und Marschlande. Auch der Duvenstedter Brook und größere Waldgebiete (Wohldorfer Wald, Klövensteen und Harburger Berge) sind als Verbreitungslücken erkennbar.
In Hamburg brüten insgesamt 1500 Paare der Türkentaube. Sie erreicht eine mittlere Dichte von 2,0 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 41,3 %. Maximale Dichten pro km2 wurden in Eidelstedt und Schnelsen mit 20 bzw. 25 BP nachgewiesen, auf Probeflächen lagen die höchsten Dichtewerte bei 3,85 BP/10 ha (PF 28,6 ha, Schnelsen) bzw. 4,93 BP/10 ha (PF 28,4 ha, Eidelstedt).
Lebensraum
Eine Analyse der Siedlungsdichten auf den Probeflächen der Brutvogelatlaskartierung (vgl. Tab.) zeigt Wohnblockzone, Gartenstadt und Dörfer als Hauptlebensräume mit vergleichbaren Stetigkeiten und Medianen der Dichtewerte. Nur ausnahmsweise sind dicht bebaute Innenstadtlagen bzw. Industrieflächen besiedelt. Allgemein zeigt sich die Tendenz, daß baumarme, offene Gartenstadtflächen mit teilweise erhaltender Nutzfunktion (Kleintierhaltung, Obst- und Gemüseanbau) gegenüber durch eine zunehmend geschlossene Baumschicht dominierten Ziergärten bevorzugt werden.
Bestandsentwicklung
Die Besiedlung des Hamburger Raums setzte erst in den 1950er Jahren ein. Die erste Brut wurde 1953 im Tierpark Hagenbeck beobachtet (MOEBERT lt. SCHMIDT 1954), wo die Art heute nur noch mit zwei Paaren brütet (Wittenberg mdl.). In den folgenden zwei Jahrzehnten konnte sich die Türkentaube rasch über weite Teile der Stadt ausbreiten. Nach einer groben Hochrechnung MULSOWS (vgl. KLEMP & VIDAL in GARTHE 1996) ergaben sich Anfang der 1980er Jahre 2000-2500 Reviere für Hamburg. Spätestens Mitte der 1970er Jahre begann die Art wieder aus Teilen der Stadt zu verschwinden. Betroffen waren vor allem innenstadtnahe Zonen und das Oberalstertal von Wellingsbüttel bis nach Mellingstedt. Aktuelle Untersuchungen auf Dauerflächen zeigen auch während der 1990er Jahre teilweise drastische Bestandsrückgänge (Beispiel: PF Rissen (493 ha), 1991 - 29 Reviere; 1999: 6 Reviere).
Dichte auf Probeflächen | City | Hafen, Industrie |
Block- bebauung |
Villen- viertel |
Garten- stadt |
Klein- gärten |
Grün- anlage |
Dorf | |
Türkentaube | Hektar | 219,3 | 2667,1 | 2275,4 | 174,7 | 5430,2 | 457,6 | 488,5 | 1930,4 |
Anzahl Probeflächen |
8 | 81 | 80 | 6 | 196 | 19 | 21 | 57 | |
Reviere | 2 | 19 | 105 | 1 | 280 | 13 | 9 | 97 | |
Stetigkeit | 25,0 | 12,3 | 52,5 | 16,7 | 56,1 | 42,1 | 28,6 | 50,9 | |
Dichte | Median | 0,00 | 0,00 | 0,30 | 0,00 | 0,35 | 0,00 | 0,00 | 0,22 |
[Reviere/10ha] | Mittelwert | 0,10 | 0,07 | 0,48 | 0,05 | 0,52 | 0,24 | 0,16 | 0,49 |
Standard- abweichung |
0,19 | 0,23 | 0,66 | 0,12 | 0,73 | 0,35 | 0,31 | 0,68 |
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
1.500 BP | 2,0 BP/km² | 41,3 % | 315 |