Arlott, Normann (2009): Collins Field Guide: Birds of the Palearctic: Non-Passerines. – Harper Collins, London (ISBN 13 978 0 00 715565 1). 240 Seiten, durchgehend farbig illustriert (alle Arten auf 80 Farbtafeln abgebildet, alle Verbreitungskarten am Schluss)
Hardcover, Fadenheftung, 13 x 20 cm. Ca. 40 € (z.B. bei „Christ Media Natur“, Tel. 0571 8292294, Weblink: www.media-natur.de, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Der Singvogelband, welcher entgegen der systematischen Reihenfolge vorweg er-schien, wurde in ‚hab’ 35 bereits vorgestellt. Der kleine kompakte Band mit den ca. 650 Non-Passeres-Arten (Nicht-Singvögeln) Europas, Nordafrikas und Asiens - sogar ein-schließlich etlicher Ausnahmeerscheinungen - ist in derselben ansprechenden Gestal-tung wie sein Vorläufer und es macht Spaß darin zu blättern. Auf den rechten Seiten befinden sich auf 80 Farbtafeln die nach ansprechenden Zeichnungen des Autors recht gut gedruckten, wenn auch schematisch-starr nach links blickenden Vögel, immerhin ‚bei Bedarf’ beide Geschlechter, links gegenüberstellt meist nur fünf Zeilen für jede die-ser Arten (Körperlänge; zu wenige Infos zu Merkmalen, Verhalten, Gesang, Ruf, Habi-tat). Die recht kleinen Verbreitungskarten sind leider wiederum am Schluss des Buches zusammengefasst, 12 pro Seite, und erfordern somit ein umständliches Hin- und Her-blättern zu den Abbildungen und Kurztexten.
Die Kritik zum ersten Band muss hier wiederholt werden: So ästhetisch sehr reizvoll dieses Büchlein zweifelsohne ist, wofür braucht man es eigentlich? Als Feldführer ist es viel zu fragmentarisch [oft fehlende Flugbilder, keine Schlicht- und Jugendkleider (‚töd-lich’ bei der Bestimmung von Möwen!), nicht alle gut unterscheidbaren Unterarten, oft fehlende Hinweise auf Unterscheidungsmerkmale ähnlicher Arten]. Als illustrierte Arten-liste jedoch hätte das Büchlein sehr gut zum Vergleichen der Arten und Unterarten die-nen können. Doch dafür ist neben den oben genannten Mängeln die Systematik zu veraltet (fast alle modernen Splits fehlen, wie z.B. bei der Mittelmeer-/Steppenmöwe). Dass z.B. Hochseevögel oder Segler lediglich fliegend gezeigt werden, ist aus Platz-gründen akzeptabel, warum jedoch im Gegensatz zu Greifen und Raubmöwen z.B. bei den Enten, Limikolen und Lariden Flugbilder gänzlich fehlen, bleibt ein Mysterium. Wa-rum ich diese beiden Büchlein dennoch liebe: Weil man z.B. nostalgisch darin blättern kann, um sich zu erinnern welche Arten man vor vielen Jahren irgendwo das erste Mal entdecken durfte, oder weil man heimische Arten im Kontext mit der paläarktischen Ar-tenvielfalt betrachten kann (z.B. wunderbar bei den drei Spechttafeln am Schluss!).
Jörg Wittenberg