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li. Männchen + re. Weibchen

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03.07.2013

Radolfzell / Bodensee

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 1 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend keine Angabe
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Die Rostgans brütet lückenhaft in Südosteuropa, sämtliche Brutvorkommen in Mitteleuropa gehen auf Gefangenschaftsflüchtlinge zurück.

Verbreitung
Im Jahr 2001 tauchte ein zunächst unverpaarter Vogel mit gelbem Züchterring in der Oberalsterniederung auf, der 2002 während der Brutzeit an den Binnenhorster Teich wechselte, 2003 inzwischen verpaart zwischen dem Teich und der rund 1 km entfernten Kiesgrube Hambergen pendelte und schließlich 2004 in einer Kiesgrube südlich von Bargfeld-Stegen zehn Junge und 2006 zwei Junge großzog. Aus dem Jahr 2005 liegen nur Brutzeitbeobachtungen dieses Paares vor.

Lebensraum
Das Vorkommen erstreckte sich auf Fischteiche bzw. auf Gewässer in Kiesgruben.

Bestandstrend
Die Brutnachweise 2004 und 2006 sind bisher die einzigen Brutvorkommen dieses Gefangenschaftsflüchtlings in freier Landschaft.

Anmerkungen
Im Gegensatz zu Ansiedlungen im Rheinland sowie am Bodensee hat sich die Rostgans im Hamburger Raum nicht als Brutvogel etabliert und aktuelle Nachweise brutverdächtiger Paare fehlen.

  

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Datum

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li. Männchen + re. Weibchen

adult

 

 

09.04.2016

NSG Finkenwerder Süderelbe

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 230 Reviere Besiedelte TK4 25 (31%)
Bestand in Hamburg 200 Reviere Besiedelte km² in HH 72 (9%)
Dichte insgesamt 0,1 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,3 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Die Brandgans hat den Hamburger Raum ausgehend von den Vorkommen an der Nordseeküste seit den 1930er Jahren besiedelt und gehört inzwischen zu den Charakterarten der Süßwasserwatten und des Hamburger Hafens.

Verbreitung
Die Vorkommen beschränken sich mit Ausnahme eines Vorkommens bei Bargfeld-Stegen auf das Elbtal und direkt angrenzende Geestflächen, wobei im Stromspaltungsgebiet mit dem Hamburger Hafen auf den mit Sand aufgespülten Industriebrachen die höchsten Dichten erreicht werden.

Lebensraum
Als Höhlenbrüter bevorzugt die Brandgans sandigen Untergrund, in dem Kaninchenbauten Neststandorte bieten. Bruten sind aber auch unter Holzstapeln, in dichtem Gebüsch versteckt u.ä. möglich. Teilweise legen die Familien mit den frisch geschlüpften Jungen kilometerlange Wanderungen über Land zum Aufzuchtgewässer zurück.

Bestandstrend
Ende der 1990er Jahre wurde der Bestand in Hamburg auf 135 Brutpaare geschätzt (Mitschke & Baumung 2001), seitdem hat sich die Bestandszunahme der Art im Hamburger Raum fortgesetzt. Brutzeitbeobachtungen an der Außenalster in den letzten Jahren lassen eine Besiedlung des innerstädtischen Raums möglich erscheinen.

Anmerkungen
Ein hoher Nichtbrüteranteil erschwert teilweise die Bestandseinschätzung.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

VERBREITUNG UND BESTAND
Der Verbreitungsschwerpunkt der Brandgans liegt im Süderelberaum und Stromspaltungsgebiet, wo 100 Paare brüten. Daneben kommt die Brandgans als Brutvogel auf Neßsand und am gegenüberliegenden Elbufer von Wittenbergen vor, vereinzelt im zentralen Hafen (Spreehafen mit Wattflächen), auf der Billwerder Insel mit dem Holzhafen, in Moorfleet sowie ganz vereinzelt an der Oberelbe (Zollenspieker, Kiebitzbrack, Vorland Altengamme). Ein Vorkommen in Othmarschen 1999 bestand nur vorübergehend auf einer Großbaustelle. Insgesamt brüten in Hamburg 135 Paare, was einer mittleren Dichte von 0,2 BP/100 ha entspricht. Die Rasterfrequenz der Art beträgt dabei 6,25 %, die höchsten Koloniestärken wurden auf der Hohen Schaar (8 bzw. 9 BP/100 ha) nachgewiesen.

LEBENSRAUM
Die Brandgans benötigt zwei Faktoren zur Ansiedlung: zur Nestanlage werden in Hamburg fast immer Kaninchenbauten genutzt, die sowohl am sandigen Elbhang in Rissen als auch auf Neßsand und vor allem auf den Spülfeldern des Hafens zur Verfügung stehen. Daneben werden zur Nahrungssuche schlickige Flächen bevorzugt. Neben den Tidewatten im Mühlenberger Loch, Holzhafen, Spreehafen, Blumensandhafen und weiteren Hafenbecken sind das in Hamburg vor allem nasse Spülfelder.

BESTANDSENTWICKLUNG
Die Brandgans hat erst in den 1960er Jahren das Stadtgebiet Hamburgs die Unterelbe aufwärts ziehend besiedelt (LEUSCHNER in HOLZAPFEL et al. 1984b). Seitdem hat der Bestand deutlich zugenommen. Lokale Brutplatzaufgaben waren Folge von Habitatveränderungen (Spülfeld Francop, Baustelle Neu-Allermöhe, Spülfeld Neuland) und konnten den insgesamt positiven Trend aber nicht stoppen.

 

  

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
135 BP 0,2 BP/km² 6,3 % 48

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 adult

 

 

06.01.2012

Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 160 Reviere Besiedelte TK4 30 (38%)
Bestand in Hamburg 55 Reviere Besiedelte km² in HH 32 (4%)
Dichte insgesamt 0,1 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,07 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Die Kanadagans brütet ausgehend von verschiedenen Aussetzungen seit den 1950er Jahren inzwischen weit verbreitet als etablierter „Wildvogel“ im Hamburger Raum.

Verbreitung
Im Stadtgebiet rund um die Alster sowie im Elbtal mit einem Schwerpunkt in den Vier- und Marschlanden tritt die Art verbreitet als Brutvogel auf. Daneben sind vor allem die Haseldorfer und Wedeler Marsch sowie die Stormarner Seenplatte besiedelt. 

Lebensraum
Fast alle Brutplätze befinden sich auf für Bodenfeinde nicht zugänglichen Inseln. Sowohl in der Stadt als auch im Umland benötigt die Art neben diesen sicheren Brutplätzen Wasserflächen (Flucht- und Ruheraum) sowie Grünland/Rasenflächen (Nahrungssuche und Jungenaufzucht) in enger Nachbarschaft.

Bestandstrend
Nach ersten Aussetzungen 1954 kam es 1964 zur ersten Brut in Hamburg. Anfang der 1990er Jahre wurden die Vier- und Marschlande besiedelt. In den letzten Jahren war der innerstädtische Bestand rückläufig, während im Umland Ausbreitung und Zunahmen vorherrschten. 

Anmerkungen
Kanadagänse sind der Graugans im Brutgebiet zwar konkurrenzüberlegen und wehrhaft, erweisen sich vor allem in der Stadtlandschaft aber offenbar als zu schwerfällig und bei der Brut nur wenig erfolgreich. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Brutbestand der Kanadagans in Hamburg entstammt gezielten Aussetzungen (Kreutzkamp & Martens 1993). Wie bei der Graugans verteilt sich der Bestand auf den bebauten Stadtbereich mit Schwerpunkt im Alsterraum und auf die Vier- und Marschlande. Die innerstädtischen Vögel brüten im Eppendorfer Moor, an der Alster/Klein Borstel-Wellingsbüttel, auf dem Ohlsdorfer Friedhof, am Bramfelder See, an den Pohlmannteichen in Farmsen, im Rodenbeker Quellental, an der Alster in Mellingbek und an der Berner Au. Bruten am Stadtrand wurden außerdem in Schnelsen (Wendlohe) und in der Hummelsbütteler Feldmark nachgewiesen. In den Vier- und Marschlanden sind die Hohe Reit, Eichbaumsee, die Angelteiche in den Kirchwerder Wiesen sowie deren Umgebung bis an den Neuengammer Durchstich, Carlsbrack, Kiebitzbrack und Borghorster Brack als Brutplätze besetzt.

Aus den Ergebnissen der Brutvogelatlaskartierung ergibt sich ein Brutbestand von 40 Paaren in Hamburg. Systematische Kartierungen aus dem Jahre 1999 ergaben 21 erfolgreiche BP mit 65 Jungvögeln sowie 15-20 erfolglose Brutpaare. An den Kirchwerder Angelteichen fand in dieser Brutsaison eine Gelegereduzierung statt (vergl. Graugans). Im Jahr 2000 sank die Zahl der erfolgreichen Paare auf 14 BP mit nur 44 Jungen. Über 20 BP blieben ohne Bruterfolg. Gerade im städtischen Schwerpunktbereich führten nur noch 2 Paare Junge; der Anteil an erfolglosen Paaren war dort besonders hoch. An den fünf Hamburger Mauserplätzen, an denen Nichtbrüter und erfolglose Brutpaare zusammen mausern, wurden 1999 345 und 2000 388 Exemplare gezählt. Ein nicht genauer einzuschätzender Anteil kommt von benachbarten, außerhalb der Hamburger Staatsgrenze gelegenen Brutgewässern im Südosten und Nordwesten. Der Hamburger Nichtbrüteranteil (mit den erfolglosen Paaren) dürfte sich auf 250 bis 300 Exemplare belaufen. 

Lebensraum
Als Brutplätze werden besonders gern kleine Gewässer entlang der Alster besiedelt. Wie auch im Rodenbeker Quellental oder im Eppendorfer Moor finden sich die Nester sehr häufig auf kleinen Inseln vor Störungen geschützt. Teilweise werden auch besonders unzugängliche Uferbereiche besiedelt (Kreutzkamp & Martens 1993). In den Vier- und Marschlanden liegen die Brutplätze ebenfalls meist auf Inseln. Insbesondere die Angelteiche in Kirchwerder bieten hier gute Strukturen.  

Bestandsentwicklung
Die Kanadagans zeigt derzeit Bestandsrückgänge gegenüber den Höchstbeständen von 1997. An städtischen Brutplätzen wie Eppendorfer Moor, Ohlsdorfer Friedhof, Bramfelder See haben die Paare keinen Bruterfolg mehr. Die Ursache des starken Bestandsrückgangs im Stadtbereich ist unklar. Dagegen ist in den Vier- und Marschlanden seit 1993 eine Bestandszunahme zu verzeichnen, die sich trotz Gelegereduzierung an den Seefelder Angelteichen 1999 fortsetzte. Auch an der Harburger Außenmühle hatte 2000 nach vielen Jahren wieder ein Paar Bruterfolg. Insgesamt ist eine Bestandsverlagerung aus der Stadt ins Umland, auch über die Staatsgrenzen Hamburgs hinaus, zu beobachten, was durch Ringablesungen dokumentiert wurde. I. Kreutzkamp

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
40 BP 0,0 BP/km² 3,3 % 25
 

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14.06.2015

Steller See

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 70 Reviere Besiedelte TK4 37 (46%)
Bestand in Hamburg 20 Reviere Besiedelte km² in HH 13 (2%)
Dichte insgesamt 0,03 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,02 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Die Nilgans stammt ursprünglich aus Aussetzungen in den Niederlanden und Großbritannien, besiedelt von dort ausgehend aber derzeit eigenständig den Hamburger Raum.

Verbreitung
Weil die Einwanderung der Art von Westen her erfolgt, zeigt die Verbreitung entlang der Unterelbe ihre größte Geschlossenheit. Daneben sind Vorkommen aus dem Stromspaltungsgebiet mit dem Hafen und von der Oberelbe dokumentiert. Auch auf der Geest finden sich einzelne Vorkommen nördlich und nordöstlich von Hamburg. 

Lebensraum
Im Gegensatz zu Grau- und Kanadagans meidet die Nilgans das dicht bebaute Stadtgebiet und bevorzugt naturnahe, halboffene Landschaften. Brutplätze liegen häufig in der Nähe von Gewässern, wobei neben Bodenbruten regelmäßig auch Baumbruten in alten Greifvogelnestern bekannt werden.

Bestandstrend
Erst 1998 wurde die Nilgans erstmals innerhalb der Stadtgrenzen Hamburgs als Brutvogel nachgewiesen (Mitschke & Baumung 2001). Seitdem breitet sich die Art stark aus, kommt aber nirgends kolonieartig konzentriert vor. 

Anmerkungen
Die hohe Dynamik des Ausbreitungsvorgangs bringt es mit sich, dass alljährlich neue Brutplätze besiedelt werden und daher weitere, im Rahmen der Atlasarbeiten noch nicht dokumentierte Vorkommen existieren. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

1998 fand eine erste Brut der Nilgans in Hamburg statt. An der Alten Süderelbe wurde eine Familie beobachtet. Möglicherweise brütete ein weiteres Paar im Köhlfleethafen, wo ein Paar auf einem Duckdalben anhaltend versuchte, Rabenkrähen zu verjagen. Spätere Kontrollen blieben hier erfolglos.

Bisher haben sich Bruten auf Hamburger Stadtgebiet nicht wiederholt, sind aber im Zuge der Ausbreitung entlang der Unterelbe mit regelmäßigen Bruten in der Haseldorfer und Wedeler Marsch/PI in Zukunft zu erwarten.

 

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Mänchen

adult

 

 

28.03.2015

NSG Finkenwerder Süderelbe

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 540 Reviere Besiedelte TK4 56 (70%)
Bestand in Hamburg 270 Reviere Besiedelte km² in HH 74 (10%)
Dichte insgesamt 0,2 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,4 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Im 19. Jahrhundert als Brutvogel ausgerottet, stammen sämtliche heutigen Brutvorkommen der Graugans wohl ursprünglich von Aussetzungen ab.

Verbreitung
Verbreitungsschwerpunkte zeigt die Art im Umfeld der Alster, in Teilen der Vier- und Marschlande sowie in der Haseldorfer Marsch. Im Elbtal, entlang der Alster mit ihren Nebenflüssen sowie in Stormarn ist die Verbreitung recht flächenhaft, Verbreitungslücken existieren in gewässerarmen Teilen des Kreises Pinneberg sowie auf der Geest südlich des Sachsenwaldes.

Lebensraum
Graugänse brüten meist sicher vor Bodenfeinden auf Inseln. Wasserflächen dienen als Ruhezone. Zur Nahrungssuche benötigen die Vögel Rasen- oder Grasflächen, wobei nach dem Schlupf der Jungen teilweise kilometerweite Wanderungen zwischen Brut- und Aufzuchtort unternommen werden.

Bestandstrend
Ende der 1990er Jahre wurde der Bestand in Hamburg noch auf 144 Brutpaare geschätzt (Mitschke & Baumung 2001). Seitdem haben die Bestände sowohl in der Stadt als auch im Umland deutlich zugenommen.

Anmerkungen
Aufgrund umfangreicher Farbberingung sind auch für die im inneren Stadtgebiet brütenden Graugänse weiträumige Zug- und Austauschbewegungen bekannt. Eine Vermischung von Stadtvögeln mit Wildvögeln aus Norddeutschland bzw. benachbarten Ländern kommt regelmäßig vor.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Brutpopulation der Graugans in Hamburg stammt ursprünglich aus Wasservogelhaltungen. Größere Brutplätze im Stadtbereich sind Eppendorfer Moor, Ohlsdorfer Friedhof (6 BP, 26 Jv., Zahlen jeweils aus 2000) und Bramfelder See (7 BP, 39 Jv.). An der Außenalster selbst liegen keine Brutplätze, sie ist aber ein bevorzugtes Führungsgewässer, auf das die Familien vor allem aus dem Eppendorfer Moor hin abwandern (19 BP, 87 Jv.). Einzelne Bruten finden vermutlich aber auch in Parks und Gärten an der Alster sowie auf den in die Außenalster einmündenden Kanälen und Flußläufen statt. Kleinere, häufig nur sporadisch besetzte Brutplätze in der Stadt sind außerdem „Von Eicken-Park“, Freibad Ohlsdorf, die Alster von Klein Borstel bis Wellingsbüttel, das Rückhaltebecken Blakshörn/Berne, der Stadtpark und die Pohlmannteiche in Farmsen.

Außerhalb der dicht bebauten Stadtlandschaft hat sich eine große Kolonie seit den 1960er Jahren am östlichen Stadtrand am Öjendorfer See/Friedhof entwickelt (19 BP, 91 Jv.). Weitere Brutplätze bestehen im Duvenstedter Brook (15 BP, 73 Jv.) sowie in den Vierlanden auf der Hohen Reit/Gooseelbe (16 BP, 91 Jv.) und an den Kirchwerder Angelteichen (21 BP, 77 Jv.). Daneben existieren eine Reihe Brutplätze, die z.T. erst in jüngerer Zeit besetzt wurden: Stellmoorer Tunneltal, Stapelfelder Moor, Carls-, Riepenburg-, Kiebitz- und Borghorster Brack, Autobahnkreuz Süd, NSG Rhee, Kalte Hofe, Alte Süderelbe. Im Jahr 2000 setzte sich der Bestand aus 144 erfolgreichen Brutpaare mit 635 Jungen sowie einem Nichtbrüterbestand um 450 Exemplare zusammen.

Lebensraum
Nester der Graugans finden sich an stehenden oder langsam fließenden Gewässern außerhalb des Tidebereichs. Die Herkunft der zahlreichen Familien auf Außen- und Binnenalster ist teilweise unklar. Bruten im Innenstadtbereich finden vermutlich weitgehend auf größeren Villengrundstücken entlang der Alster und ihrer Kanäle statt. Gerne werden auch Friedhöfe (Ohlsdorf, Öjendorf) als Brutplatz genutzt, da hier die Störungsrate geringer ist als in anderen Grünanlagen (Hunde sind nicht erlaubt!). Besonders Gewässer, in denen Inseln ungestörte Brutplätze versprechen, werden besiedelt. In der Umgebung der Brutgewässer ist meist kurzrasiges Grasland zur Nahrungssuche vorhanden (Kreutzkamp 1996).

Bestandsentwicklung
Der Graugansbestand in Hamburg hat als Folge von Aussetzungen seit Beginn der 1980er Jahre kontinuierlich zugenommen (Kreutzkamp 1996). In den 1950er und 1960er Jahren wurden Grauganspaare aus Wasservogelhaltungen in einigen städtischen Parks mit geeigneten Gewässern freifliegend ausgesetzt. Das Brüten in freier Umgebung begann zunächst nur zögernd. Auch außerhalb der Stadt entstanden im Laufe der Jahre kleinere und größere Ansiedlungen, die zumindest teilweise ebenfalls auf Aussetzungen zurückgehen. Erst Mitte der 1980er Jahre war eine erkennbare Zunahme in Stadt und Umland zu verzeichnen, welche sich Ende der 1990er Jahre durch Zuwächse an bevorzugten Gewässern und durch weitere Neugründungen von Brutplätzen erheblich verstärkte (Kreutzkamp 1996). 1999 wurde der Bestand an den Kirchwerder Angelteichen durch Anstechen der Eier bekämpft, weil durch den Nährstoffeintrag über den Gänsekot Sauerstoffzehrung und ein Absterben der Fischbestände befürchtet wurde.

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
144 BP 0,2 BP/km² 5,5 % 42